Gedichte wie Gebete ans Leben
von einer tiefen emotionalen Kraft
betörenden Sehnsucht, brennenden Schicksalshaftigkeit
trauerverwobene Schönheit in Sprache
Hymnen an die Natur und die Jahreszeiten
Tintenfischarme die im Grunde des Seins rühren
Gedichtequelle, die sprudelt und sprudelt

Leseproben:

Madagaskar

Wer immer schreiben will+muss
weiß nicht
wann er aus der Kurve getragen
wird oder mit dem Schiff untergeht…
Bis an den Rand voll
mit Worten der Frachter
Gefährlicher Seegang, schwer rollt die See
Bin so ein kleiner Schiffsmaat
und will nach Madagaskar
da soll’s Bäume geben,
auf denen weise Affen sitzen,
die werfen sich Gedichte zu wie
Federbälle sausend durch die Luft;
so süß ist dort die Luft
lauter Zimt

Brot + Fische

Gedicht, komm
senk Dich in mich
wirf Deite Netze still aus
in meiner Seele blauer Spiegel
hol ein die Beute,
die Beute Worte.
glitzernde schillernde Fische,
grätenfrei?
Wirf sie auf den harten Holztisch
des rauen Tages,
dort liegt schon das steintrockene
schwerverdaubare Brot der Welt-Geschäfte,
schreit aus den Zeitungen
friss mich aber stirb nicht
Schwarzbrot und Fische
Kauen, Zermahlen, Schlucken
Bauchschmerzen?

Einer fliegt übers Wendland

Einer fliegt übers Wendland
streut die Worte fein aus
über die Gräser
zwischen die Ackerfurchen
zwischen die Federn der Sänger und Räuber
setzt sie in die Fensternischen
in die Ohrmuscheln der Menschen
vor die Schnauzen der Füchse und Marder
auf die Lider der Rehe
ins Weiche der Kaninchenmulden
in die Blumenkelche der wilden Wiesen
in den Sand der Elb-Buchten
in der auslaufenden Wellen Geplätscher
in die verträumten Waldteiche
wirft sie hoch in den Nachthimmel
fürs Mondenmahl